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Die Liquidsteuer kommt!
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Genau genommen ist die Bezeichnung „Liquidsteuer“ nicht ganz zutreffend, denn von der am 01.07.2022 in Kraft tretenden Steuer sind nicht nur Fertigliquide, sondern alle Flüssigkeiten für E-Zigaretten betroffen. Das Gesetz, welches am 11.06.2021 beschlossen wurde, macht die Höhe der Besteuerung nämlich nicht – wie ursprünglich einmal geplant – von der Nikotinstärke abhängig, sondern sieht eine generelle Besteuerung aller Flüssigkeiten vor. Im Klartext bedeutet das, dass neben Liquiden und Nikotinshots auch Aromen und Basen besteuert werden, sogar die einzelnen Rohstoffe wie PG und VG sind steuerpflichtig, wenn sie zur Verwendung in E-Zigaretten ver- bzw. gekauft werden.
Die einzig gute Nachricht: sämtliche Hardware, also Alles rund um Akkuträger, Tanks, Verdampferköpfe und Co ist von der Steuer immerhinnicht betroffen.
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Dampfen wird also teurer, aber wie teuer genau?
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Zunächst einmal werden es 16ct pro Milliliter sein. In drei weiteren Schritten wird dieser Betrag bis 2026 auf 32ct pro Milliliter erhöht. Im ersten Schritt ergeben sich für einer 10ml Flasche Steuern in Höhe von 1,60€, bei einem 40ml Shortfill sind es bereits 6,40€ und bei einem Liter Basisliquid kommt man auf stolze 160€. Dazu kommt dann noch die Mehrwertsteuer, denn auch auf die 16ct Steuer je Milliliter fallen nochmals 19% MwSt. an, somit ergeben sich statt 1,60€ für 10ml tatsächlich über 1,90€.
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Wie bereits erwähnt, ist im Laufe der nächsten Jahre auch eine schrittweise Erhöhung vorgesehen, diese verläuft wie folgt:
- Ab 01.01.2024: 20ct pro Milliliter
- Ab 01.01.2025: 26ct pro Milliliter
- Ab 01.01.2026: 32ct pro Milliliter
Darauf kommt jedes Mal wieder die MwSt., im finalen Schritt fallen also inkl. MwSt. über 38ct Steuer je Milliliter an, das sind 3,80€ bei einer 10ml Flasche bzw. sagenhafte 380€ bei einer Literflasche Basisliquid. Da versteuerte Flaschen auch mit einer sogenannten Steuerbanderole versehen werden müssen, werden zudem auch die Produktionskosten steigen, was ebenfalls einen Einfluss auf den finalen Verkaufspreis haben wird.
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Höchste Zeit zu Bunkern!?
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Theoretisch ja, praktisch ist aber noch kein Grund zur Panik. Die Steuer tritt zwar zum 01.07.2022 in Kraft, doch auch danach können Flüssigkeiten, welche vor dem 01.07.2022 produziert wurden, noch im Rahmen einer Übergangsfrist verkauft werden. Diese Übergangsfrist wird vermutlich im Februar 2023 enden, ein offizieller Beschluss hierzu existiert bisher jedoch noch nicht.
Dennoch bleibt sicherlich noch etwas mehr Zeit, als nur bis zum 01.07.2022, um sich einen Vorrat anzulegen.
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Wie lange kann ich Liquids usw. aufbewahren?
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Gerade wenn es darum geht, einen gewissen Vorrat anzuschaffen, stellt sich automatisch die Frage nach der Haltbarkeit. Doch was das angeht gibt es keinen Grund zur Sorge: Kühl und dunkel gelagert können Liquids, Basen und Nikotinshots problemlos mehrere Jahre gelagert werden. Dabei muss nicht zwingend der Kühlschrank herhalten, auch ein Keller eignet sich hierfür sehr gut.
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Wird dampfen dann teurer als rauchen?
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Ganz klar NEIN!
Wer in Anbetracht der Steuer meint weiter – oder vielleicht sogar wieder – zu rauchen sei günstiger, der irrt sich gewaltig. Natürlich tritt das nicht unbedingt zu, wenn man mit 60, 80, oder gar über 100 Watt dampft, riesige Wolken produziert und so schnell auch mal 20ml Liquid am Tag in die Luft pustet, aber als reiner Rauchersatz ist die E-Zigarette gegenüber der herkömmlichen Zigarette finanziell auch nach der Steuer noch deutlich günstiger.
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Alles in Allem...
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... ist die Steuer ein herber Schlag. Aber das waren auch andere Regulierungen der Vergangenheit und am Ende hat die E-Zigarette sie noch immer überstanden, auch wenn sich der Markt vermutlich einmal mehr verändern wird.
Es ist extrem schade und auch ärgerlich, dass beim Beschluss der Steuerhöhe nicht berücksichtigt wurde, dass die E-Zigarette schlussendlich eine wesentlich weniger schädliche Alternative zur herkömmlichen Zigarette darstellt, doch der Drops ist gelutscht und die Steuer wird kommen, ob wir damit einverstanden sind oder nicht.
Wer clever ist deckt sich jetzt noch etwas ein und spart damit langfristig schnell mal ein paar hundert Euro. Doch auch wer sich nicht eindeckt kann sich und seinem Geldbeutel weiterhin etwas Gutes tun, denn das Dampfen ist und bleibt nicht nur deutlich günstiger als das Rauchen, sondern auch die wesentlich weniger schädliche Alternative.
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